Stressbewältigung mit Job-Crafting: Wie der Job uns (wieder) glücklich machen kann

Tage wie diese kennt jeder – die Zeit im Büro vergeht langsam, die E-Mails türmen sich und die Arbeit scheint einen einfach nicht mehr glücklich zu machen – von Sinnerfüllung ganz zu schweigen.
Sie schleppen sich jeden Tag lustlos ins Büro – wenn Sich an der Situation doch nur was verändern würde. Für Sie ist das purer Stress (und für Ihr Umfeld übrigens auch).
Doch was, wenn der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden, Sinnerfüllung und weniger Stress nicht unbedingt in einem neuen Job, sondern in der bewussten (Neu-)Gestaltung des jetzigen liegt? Nur mal so als Gedankenspiel: Stellen Sie sich vor, Sie sind täglich im Aussendienst unterwegs, treffen Kundinnen und Kunden, führen lange Gespräche – doch insgeheim wünschen Sie sich mehr Zeit im Büro, um organisatorischen Tätigkeiten nachzugehen. Ihre Kollegin oder Ihr Kollege sehnt sich hingegen nach Abwechslung von der eintönigen Schreibtischarbeit und würde liebend gerne im Aussendient unterwegs sein.

Job-Crafting – Abwechslung bereichert

Genau hier kommt Job Crafting ins Spiel – und die neue Studie von Klonek und Tims (2025). Es muss nämlich nicht immer an der starren Aufgabenverteilung festgehalten werden. Führungskräfte haben die Möglichkeit, im Dialog mit ihren Mitarbeitenden herauszufinden, wem welche Tätigkeiten mehr liegen und wer welche Aufgaben am liebsten übernimmt.

Durch ein offenes Gespräch können Vorgesetzte ihren Angestellten also dabei helfen, den Arbeitsalltag an die persönlichen Stärken, Werte und Bedürfnisse anzupassen – dadurch fördern Sie nicht nur kognitive Klarheit und Arbeitszufriedenheit, sondern auch Motivation und Wohlbefinden.

Doch Job Crafting ist aber nicht nur Aufgabe der Führungskräfte – vor allem für Mitarbeitende stellt es einen wirkungsvollen und bedeutenden Ansatz zur Prävention von Stress dar. Das Konzept des Job Craftings kann durch kleine Veränderungen dabei helfen, gezielt persönliche Ressourcen zu stärken und so stressigen Situationen im Berufsalltag mit mehr Gelassenheit zu begegnen.

Tipps für mehr Wohlbefinden und weniger Stress am Arbeitsplatz

Sie müssen also nicht gleich neue Bewerbungen schreiben und Ihren Job wechseln – bereits kleine, bewusste Veränderungen im Denken und Handeln können zu mehr Zufriedenheit und Resilienz führen.

  1. Reflektieren Sie Ihren Arbeitstag

    Nehmen Sie sich mehrmals in der Woche bewusst die Zeit und denken Sie über Ihren Arbeitsalltag und Ihre täglichen Aufgaben nach. In einem Notizbuch oder einer App können Sie sich notieren, welche Tätigkeiten Ihnen leichtfallen und Spass machen und welche Sie erschöpfen (notieren Sie über mehrere Tage und zu unterschiedlichen Zeiten). Indem Sie sich über relevante Aspekte bewusst werden, schaffen Sie nicht nur eine gute Grundlage für ein Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber, sondern auch persönliche Klarheit über mögliche Änderungs- und Optimierungsmöglichkeiten, wie z.B. Einstellung zum Job, oder Ihr Verhalten im Team. 
  2. Suchen Sie bewusst das Gespräch

    Setzen Sie sich regelmässig mit Ihren Arbeitskollegen sowie Ihrer Führungskraft zusammen und kommunizieren Sie offen, welche Aufgaben Ihnen Energie geben und Sie motivieren. So erfahren Sie nicht nur, welche Tätigkeiten Ihren Kollegen missfallen oder gefallen, sondern Führungskräfte können durch gezielte Aufgabenverteilung sowohl die Zufriedenheit der Mitarbeitenden als auch die Produktivität stärken.
  3. Nutzen Sie soziale Ressourcen

    Suchen Sie regelmässig den Austausch, holen Sie aktiv Feedback ein oder bitten Sie gezielt um Unterstützung. Schon kleine Veränderungen wie diese, können in stressigen Situationen entlastend wirken und Ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben. Wer seine sozialen Ressourcen stärkt, fühlt sich im Arbeitsalltag nicht nur besser eingebunden, sondern entwickelt auch mehr Resilienz gegenüber Stress.

Job Crafting ist also ein Zusammenspiel: Einerseits können Mitarbeitende durch Eigeninitiative mehr Harmonie, Sinn und Gelassenheit am Arbeitsplatz schaffen. Andererseits können Führungskräfte mit ihren Angestellten in den Dialog treten – und so Leidenschaften und individuelle Stärken gezielt erkennen und fördern. Dies sorgt nicht nur für ein positives Arbeitsklima, sondern auch für mehr Motivation, weniger Stress und folglich auch mehr Effizienz im Unternehmen.Wie nutzen Sie Job Crafting in Ihrem Arbeitsalltag? Welche Massnahmen würden Sie sich von Ihren Vorgesetzten bzw. Mitarbeitenden wünschen? Wir freuen uns über Ihre Erfahrungen, Ideen, Anregungen und Fragen zu diesem Thema. 

Studie: Klonek, F. E., & Tims, M. (2025). Including managers in the job crafting process: Cognitive Clarity through motivational interviewing. Journal of Business and Psychology.

Text: Stressdompteur®, 2025

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